Konzept

,,assembly” - Das Design-Festival in Graz

Ein Begriff im Wandel: ,,Design”. Eigentlich: lat. designare, ,,bezeichnen”. Entwurf, Entwurfszeichnung, Gestaltgebung und die so erzielte Form eines Gebrauchsgegenstandes. Bezeichnet insbesondere die moderne, zweckmäßige, funktional-schöne Formgebung industrieller Produkte. ,,Design” ist mehr als bloße „Produktkosmetik”. In der Diktion des Architekten Hans Hollein klingt das so: ,,Design wird dargestellt als die Art des Umgehens mit Situationen, Lebensumständen, und nicht nur als Beschäftigung mit dem Einzelobjekt”.

Der aktuelle Design-Begriff widersetzt sich einer Determinierung auf die Idee der ,,guten Form”. Design ist weit mehr als eine Beihilfe für den Verkaufserfolg, ist ein Ausdruck unserer Identität. Design überschreitet tradierte Grenzen: vom Gegenstand zum (digitalen) Raum, vom Objekt zur Musik, vom Artefakt zum Lebensgefühl, von der textilen Kreation zur Bildenden Kunst und noch einiges mehr: Lustvoll-sinnliches Crossover aus Product- und Interior Design, Mode, DJ-Culture, Architektur, visuellen Medien, Science und Art. Design wird zu einer, dem Menschen verinnerlichten kulturellen Lebensweise, zu einer Möglichkeit zur Selbstbestimmung innerhalb einer zunehmend globalisierten Welt. Design unterstützt im Spannungsfeld von Kunst und Kommerz, Subversion und Mainstream die Konstruktion eines Selbstwertgefühls.

,,Assembly”, zu deutsch: ,,Montage”, fasst – in Festivalform - aktuelle ,,Design”-Tendenzen zusammen. Eine Nicht-Nur-Produktmesse, eine Art ,,temporäre autonome Zone” (Hakim Bey), ein zielgerichtetes Bündnis aus Kreativität und Alltag.

Upcoming-Brands und ökologische Notwendigkeiten, Novitäten aus der Welt des Designs, Lebenswelten und Abgrenzungsmodi aus der Bildenden Kunst, architektonische Entwürfe und Gimmicks. ,,Assembly” - eine mehrtägige Reise zu einer Lebenshaltung, einem Lebensgefühl: die Welt der Objekte hinter sich lassend.

Text: Martin Behr